Tatiana Skalko-Karlovska

"Das Paradies ist Tatiana Skalko-Karlovskas großes Thema, von dem sie nicht los kommt – offenbar oder verdeckt. Es ist der Gottesgarten in Eden, aus dem Gott die ersten Menschen nach dem Sündenfall vertrieb und in anderer Bedeutung und in übertragenem Sinne auch der Aufenthaltsort der Seligen, der Ort, an den sie zurückkehren dürfen, wenn sie vom irdischen Leben erlöst werden.

Tatiana Skalko-Karlovskas Kunst ist der Versuch, diese gewaltigen mythischen Räume zu erfassen, sei es mit kindlicher Freude an den Formen der Schöpfung, oder tiefer lotend aus Dank für die Gnade des Da-sein-dürfens überhaupt.

Sie sieht es selber ähnlich: Die Verführung im Paradies war ein Teil des Göttlichen Planes. Insofern  ist auch die Schuld des Sündenfalls durchaus in Frage gestellt. Sie träumt für sich und für uns, die Betrachter, von einem wunderbaren und perfekten Ort, an dem sich alle Sehnsüchte treffen, den es aber nicht gibt, außer eben in der Malerei. Und sie selber ist zerrissen zwischen Freude und Ratlosigkeit, wie es allen Menschen gehen muss, seit der Sündenfall die ungetrübte Natur des Menschen verändert hat.

Die Intensität ihrer teilweise so einfach und leer wirkenden Bilder beruht auf dem Erlebnis der auf diese Weise verstandenen Welt,  in der dann eine Rispe Johannisbeeren zum Gleichnis eines  ganzen Universums werden kann. Dann ist das Rot nicht mehr eine leere Fläche, schon gar nicht eine monochrome, sondern ein erfüllter Raum, von dem ich fest glaube, dass er eine Wirkung überträgt, die Freude und Zweifel gleichermaßen auf den Betrachter weitergeben kann, ohne in seiner speziellen künstlerischen Anmaßung an Widerstand zu verlieren."

Prof. Helmut Brade, April 2010

Lebenslauf

1970 geboren am 10. September in Kiew/Ukraine
1988 Abitur in Kiew
1989-1992 Studium an der Kunst Akademie Kiew, Grafik-Design 
1994-1997 Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle
1998 Diplom
1998-2004 Aufbaustudium
1999, 2001 Gaststudium am Kunst Akademie Tianjin/China

Einzelausstellungen (Auswahl)

1995 Digital Equipment Ukraine, Kiew (Ukraine)
1996 Francke Stiftung, Halle
1998 Dresdner Bank, Halle
2000 Galerie „ArtEast“, Kiew
2001 Francke Stiftung, „Engel Welten“, Halle
2004 Galerie Dr. Stelzer und Zaglmaier, Halle
2006 „Forum für Malerei“, Halle
2007 Galerie am Domplatz, Halle
2010 Galerie Dr. Stelzer und Zaglmaier, Halle

Preise und Förderungen

1995 2 Preis Digital Equipment Ukraine
1997-1998 Stipendium der Heinrich Böll Stiftung
1998 Preis ArsHalensis
1999 1 Preis Pokalwettbewerb MitGas
2001 3 Preis Pokalwettbewerb ARD/MDR “Brisant”
2007 Förderung der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt